Рилски манастир Свети Иван Рилски

Rila Kloster Heiligen Ivan Rilski

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Das Rila-Kloster ist eines der Wahrzeichen Bulgariens und ein beliebtes touristisches Ausflugsziel.

Gelegen ist es in einem Tal des Rila-Gebirges zwischen den Flüssen Rilska und Drushlyawitsa, in einer Höhe von 1147m über dem Meeresspiegel. Das Kloster ist ca. 120km von Sofia und 41km von Blagoevgrad entfernt. 

Das Rila-Kloster wurde in der ersten Hälfte des X. Jahrhunderts gegründet. Seine Geschichte ist eng mit dem ersten bulgarischen Eremiten, dem Heiligen Ivan Rilski verbunden, der sich in der Gegend niederließ, um fortan ein einsames Leben in Gebet und Entsagung zu führen.

Ursprünglich befand sich das Kloster unweit der Höhle, die der Heilige als seinen Unterschlupf wählte. Nach seinem Tod im Jahr 946 wurde der Hl. Ivan Rilski unweit der Einsiedelei beigesetzt, in der er Abgeschiedenheit fand.

Zar Petar (Regierungszeit 927 – 969) überführte die Gebeine des Rilaer Wundertäters nach Sredets (heute Sofia), wo er vermutlich heilig gesprochen wurde. 1969 wurden seine Gebeine ins Rila-Kloster rückgeführt. 

Über die Jahrhunderte war das Rila-Kloster ein Zentrum des geistigen und kulturellen Lebens. Während der bulgarischen Wiedergeburt (XVIII. – XIX. Jh.) eröffnete das Kloster in den größten bulgarischen Siedlungen 50 Tochtergründungen, in die einige der meist gebildeten Rila-Mönche entsandt wurden, die dort als Priester tätig waren, Schulen einrichteten sowie Pilger auf ihrer Wallfahrt ins Kloster begleiteten.

1961 wurde das Rila-Kloster zum Nationalmuseum „Rila-Kloster“ erklärt, 1976 zum Nationalen historischen Reservat. Seit 1983 gehört es zum Weltkulturerbe der UNESCO. 1991 verlieh der Staat der Anlage erneut den Mönchsklosterstatus und löste die Institution Nationalmuseum „Rila-Kloster“ auf. 

Der Hrelyo-Turm, die Kirche und die Klostergebäude wurden gemäß Ausgabe 73, Staatsanzeiger 1992, zu einem architektonischen, künstlerischen und historischen Gesamtkomplex von nationaler Bedeutung erklärt.

Das heutige Antlitz des Klosters stammt aus dem XIX. Jahrhundert. Lediglich der neue Teil des Ostflügels wurde im XX. Jahrhundert errichtet. Das älteste Gebäude des Klosters ist der 1335 erbaute Hrelyo-Turm.

Er war ursprünglich die Festung des Klosters und diente den Mönchen in unruhigen Zeiten als Unterschlupf. Im letzten, fünften Stück des 24m hohen Turmes befindet sich die Kapelle „Verklärung Christi“. Gegenwärtig ist der Hrelyo-Turm in den Sommermonaten für Besucher geöffnet, wobei ein Teil der Wandmalereien aus dem XIV. Jahrhundert durch die Fensternischen der Kapelle zu sehen sind.  

Die Klosteranlage, einschließlich Kirchen, Wohn- und Wirtschaftsgebäude, umfasst eine Fläche von 8800m2. 22m hohe Steinmauern umgeben den großflächigen Innenhof, die Kirche „Hl. Gottesmutter“, den Hrelyo-Turm, das Museum sowie  die Wohn und Wirtschaftsgebäude.

Das Kloster hat ca. 300 Räume, einschließlich 100 Mönchszellen. An der Stelle einer alten Kirche wurde 1834-1837 die Hauptkirche „Hl. Gottesmutter“ gebaut. Sie ist eine Konchen- und Fünfkuppelkirche mit zwei Seitenkapellen und drei Altarnischen. Beeindruckend sind die holzgeschnitzten Ikonostasen und Fresken, die das Werk von Meistern aus Samokov und Bansko sind.

In der Kirche waren zahlreiche Künstler mit Pinsel und Meisel am Werk, jedoch verewigte einzig Zahari Zograf seinen Namenszug. In der Kirche befindet sich der Sarg mit den Gebeinen des Klostergründers, des Heiligen Ivan Rilski, die wundertätige Ikone des Heiligen Ivan Rilksi aus dem XVIII. Jahrhundert, zahlreiche Ikonostasen und zum Kuss ausgestellte Ikonen aus dem XIX. Jahrhundert. 

Ende des XIX. Jahrhundert wurde im Rila-Kloster ein Museum eingerichtet, in dem Exponate aus der jahrhundertealten Geschichte des Klosters zu sehen sind. Die Museumsausstellung umfasst wertvolle Zeugnisse der bulgarischen und ausländischen Kunst des XIV. – XIX. Jahrhunderts.

Das kostbarste Exponat ist ein von Pater Rafail gefertigtes Holzkreuz mit kunstvollen Miniaturen, für das der Schnitzmeister Jahre brauchte. Für seine Arbeit verwendete er die feinsten Gravierstichel und Werkzeuge.

1802 stellte er sein Werk fertig und verlor infolge der mühsamen Arbeit an diesem Meisterwerk sein Augenlicht. Auf dem Holzkreuz sind 36 Bibelszenen – jeweils 18 pro Seite – und über 600 Miniaturfiguren abgebildet. 

Die Klosterwirtschaftsausstellung neben der Samokover Pforte umfasst die Wassermühle, die alte Klosterbäckerei und Gebrauchsgegenstände aus der Wald- und Landwirtschaft, Viehzucht u.a.  Im Erdgeschoss des Nordflügels befindet sich die alte Klosterküche (Magernitsa).

Diese stellt eine offene Feuerstelle mit einem 22m hohen, kegelförmigen Abzugsschacht dar, in der Kessel aufbewahrt sind, in denen die Mönchsköche an bedeutenden Kirchenfeiertagen für die Gäste des Klosters Suppe kochten (Kurban).

Im Ethnografischen Museum und in den im Wiedergeburtsstil gehaltenen Gästezimmern im Nordflügel sind Stoffe, nationale Kostüme aus unterschiedlichen ethnografischen Regionen und Gefäße zu sehen – Schenkungen von Ortschaften und Pilgern. Eintrittskarten für diese Exposition sind im Kirchenhistorischen Museum erhältlich

4km vom Kloster entfernt führt ein ausgeschilderter Pfad zur Einsiedelei, die der heilige Ivan Rilksi zu seinem Unterschlupf wählte. Später wurde neben der Höhle die Kirche „Himmelfahrt des Hl. Ivan Rilski“ errichtet, die 1920 renoviert wurde. In die Höhle gelangt man durch einen engen Spalt zwischen Felsen und Kirche. 

Das Rila-Kloster ist ein funktionierendes Mönchskloster. Vor beiden Klostereingängen gibt es Auto und Busparkplätze. Das Kloster bietet Übernachtungsmöglichkeiten.

In der Klosterbibliothek und in den kleinen Läden im Hrelyo-Turm sowie im Umkreis des Klosters werden Ikonen, Alben, Postkarten, Souvenirs sowie traditionelle bulgarische Handwerkserzeugnisse verkauft.

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