Synagoge Sofia
Die größte sephardische (spanisch-jüdische) Synagoge in Europa befindet sich in Sofia an der Kreuzung der Straßen „Exarch Josef“ und „George Washington“.
Sie ist das einzige jüdische Gebetshaus in Sofia. Die Sofioter Synagoge ist eines der schönsten Architekturdenkmäler Bulgariens.
Errichtet wurde sie am Ort der alten Synagoge „Ahava und Hased“ (hebräisch: Liebe und Güte). Der Bau erfolgte im Jahre 1909. Bei der Einweihung war die königliche Familie anwesend – Ferdinand I. (1887-1918) und seine Gattin Eleonora.
Die Architektur der Sofioter Synagoge ist bemerkenswert. Der Tempel besitzt einen Vorraum und wird von einer zentralen Kuppel gekrönt.
Der Gebetsraum hat einen achteckigen Grundriss. In den vier Ecken befinden sich halbrunde Nischen und zwischen ihnen rechteckige Räume; darüber ist ein Gebetsraum für die Frauen.
Der Kronleuchter wiegt zwei Tonnen und ist der größte in Bulgarien. Auf einem Podest aus weißem Marmor steht der Altar, abgetrennt von einer schönen Balustrade.
Der Hauptsaal fasst 1170 Menschen. Das Interieur ist mit Erzeugnissen der angewandten Künste dekoriert. Die Fassaden ihrerseits sind reich mit Architekturelementen geschmückt – plastischer Schmuck und Steinmetzarbeiten. Der Boden der Synagoge ist mit venezianischen Mosaiken ausgelegt.
Die Sofioter Synagoge ist Sitz des Großrabbiners Bulgariens und des Oberrabbiners von Sofia. In der zentralen Synagoge finden regelmäßig Gottesdienste statt. Sie war einzig in der Zeit von 1943 bis 1944 geschlossen.
Während des Zweiten Weltkrieges wurde die Synagoge bei den Bombenabwürfen über Sofia nur teilweise beschädigt. In Mitleidenschaft wurde die Empore und einige Säulen im Hautsaal gezogen. Vernichtet wurde auch die bekannte jüdische Bibliothek der Gemeinschaft.
18, Exarch Joseph Street, Sofia, Sofia City Province, 1000, Bulgaria.