Regionales Historisches Museum – Vratsa
Die Stadt Vratsa befindet sich in Nordbulgarien, 100 km nördlich von Sofia. Die erste Museumssammlung in der Stadt wird mit dem Namen des Hadshii (jemand, der zum Grab Gottes gepilgert ist) Tosho Tsenov (1749- 1836) – ein reicher vratsanischer Händler.
Später wurde die Sammlung von seinem Sohn Dimitraki Hadshitoshev (1780 – 1824) angereichert. Im Jahre 1953 wurde in Vratsa das Kreis- Volksmuseum gegründet, und im Jahre 1956 wurde in dem Turm der Meshchiite die erste Ausstellung eröffnet, ein Teil davon wurde zur Kunstgalerie erklärt.
Im Jahre 1976 wurde der Ethnografische- Renaissance Komplex „Nikola Voyvodov“ in Vratsa eröffnet. Heute beinhaltet der die Ausstellung im Haus- Museum „Nikola Viyvodov“ (die das Leben und Werken von Nikola Voyvodov (1842 – 1867) offenbart, der sein Leben für die Befreiung Bulgariens von der osmanscihen Besatzung gegeben hat) und die Ausstellung „Städtisches Leben“ in dem Kapitanska Haus (das originale Gegenstände und Möbel einer wiederhergestellten städtischen Wohnung einer mittelständischen Familie aus dem Anfang des XX.Jhdts aufbewahrt).
Im Jahre 1987 wird auch der Ethnografische- Renaissance Komplex „St. Sofroniy Vratshanski“ in den Gebäudebestand des Kreis- Volksmuseums aufgenommen. Dieser beinhaltet einige Objekte – die Vaznesensko (Himmelfahrt) Schule, das Hadshiiska (Pilger) Haus, das Haus „Ivan Zambin“, das Haus „Grigorii Neydenov”, die Kirche „St. Himmelfahrt“, die Ausstellung über Transportmittel, handwerkliche Arbeitsstätten und die Ausstellung über Landwirtstechnik.
Im zentralen Museumsgebäude gibt es einige Ausstellungen. Die Abteilung „Archäologie“ befindet sich in den Räumen „Prähistorie“, „Antike“, „Mittelalter“, „Thrakische Schätze“, „Rogozenskoto Schatz“ und dem Lapidarium.
Der Raum „Prähistorie“ stellt die Entwicklung und die Erfolge der menschlichen Gemeinden aus der tiefsten Antike bis zur römischen Epoche vor. Es werden Keramik, Gegenstände, Arbeitsgeräte und Geschütze, die charakteristisch für die einzelnen Epochen sind, ausgestellt.
Der Raum „Antike“ beinhaltet Artefakte aus der römischen und frühbyzantinische Epoche (I-VI.Jhdt.). Bemerkenswerte Stücke sind die bronzerne römische Urkunde, ein religiöses tönernes Gefäß, eine Sammlung aus Steinplastiken, bronzerne medizinische Werkzeuge und ein Knochenamulett.
Der Raum „Mittelalter“ stellt das kulturell- historische Erbe des Gebietes um Vratsa durch das bulgarische Mittelalter VII. – XIV. Jhdt) vor. Interessant ist der charakteristische altbulgarische Schmuck, die knöchernen Ikonen- Amulette, eine silberne Gebeinlagerstätte, Gebrauchsgegenstände und Arbeitsgeräte.
Im Raum „Thrakische Schätze“ werden Fundstücke aus dem Mogilanischen Grabhügel ausgestellt – einen goldenen Kranz und goldene Ohrringe, einen einzigartigen silbernen Knieschutz mit Vergoldung und andere.
Hier findet man auch Schätze aus Mösien (Bukovtsi) und Galiche, unter denen silberne, vergoldete und goldene rituelle Gefässe, Applikationen und Faleri mit Abbildungen der Gottesmutter und dem thrakischen Reiter.
Im Jahre 1999 wurde ein speziell ausgerüsteter Raum für den Rogozenskoto Schatz gebaut und eröffnet – der größte thrakische Schatz, der auf bulgarischen Ländereien gefunden wurde. Der Schatz ist ein Familiengeschirr aus der Dynastie thrakischer Zaren, der aus 165 Gefässen besteht, ausgearbeitet aus Silber und verziert durch Vergoldung. Es stammt aus dem VI. und IV. Jhdt.v.Chr..
Das Mosaik aus dem Dorf Galatin, Grabsteine, Säulen, Steinplastiken, epigrafische Denkmale und andere wertvolle Ausstellungsstücke werden in der Ausstellung im Freien gezeigt – dem Lapidarium.
In dem Raum „Geschichte Bulgariens XV. – XIX. Jhdt.“ werden wertvolle Abbildungen der Buch-, Wirtschafts- und Goldschule vorgestellt.
Der „Raum Botevs“ ist der legendären Schar des Poet- Revolutionärs Hristo Botev (1848 – 1876) gewidmet, deren Heldentat den Epilog des Aprilaufstandes gegen die osmanische Besatzung von 1876 kennzeichnet.
In der Ausstellung werden originale Bilder und Archivmaterialien ausgestellt, das Manifest der Kriegserklärung zum Russisch- Türkischen Krieg von 1877 – 1878, Landwehrorden, Medaillien, Geschütze und andere.
In dem Raum „Steinerner Regenbogen“ ist eine Ausstellung aufgestellt, die 1000 Gebilde aus Mineralien (edle und halbedle Steine), Felsen und Fossilien (Versteinerungen aus der Flora und Fauna) beinhaltet.
Die Exponate aus Bulgarien überwiegen, aber es gibt auch welche aus verschiedenen europäischen Ländern, Amerika, Asien und aus Afrika. Unter den Mineralien werden auch solche gezeigt, die erst vor kurzem in der erzhaltigen Region von Vratsa gefunden wurden.
Die Ausstellung in dem Raum „Neue Geschichte“ zeigt die Entwicklung der Region Vratsa bis 1918. In dem Raum werden ökonomische, politische und kulturelle Charakteristiken der Stadt Vratsa und der Umgebung vorgestellt.
Im Museum werden Informationsmaterialien, Straßenführer und Souvenirs verkauft.
2, bulevard "Hristo Botev", Vratsa, Vratza, 3000, Bulgaria.