Lopuschanski Kloster St. Johannes der Täufer – Georgi Damyanovo
Das Lopuschanski Kloster „St. Johannes der Täufer“ liegt im Nordwesten Bulgariens etwa 1 km vom Dorf Georgi Damyanovo entfernt.
Man nimmt an, dass das Kloster bereits im X. Jahrhundert existiert hat – damals soll es sich in der Nähe vom Dorf Pomezdin im Gebiet „Manastiriste“ befunden haben. Das Kloster wurde 1678 bei einem Brand völlig zerstört und somit wurden alle schriftlichen Belege für seine bisherige Existenz vernichtet.
Die Einwohner des Dorfes Lopusch schenkten Land für den Aufbau des Klosters, weswegen das Kloster bis heute als Lopuschanski Kloster bekannt ist.
Der Bau der neuen Gebäude begann 1850, als der Archimandrit Dionissij sich für den Wiederaufbau eingesetzt hat und sein ganzes Erbe darin investiert hat. Er hat vom Osmanischen Reich sogar das Recht abgekauft, einen Tempel zu bauen, der größer als eine Moschee sein drufte.
Die Kirche des Klosters wurde innerhalb von sechs Jahren gebaut. Der Archimandrit Dionissij wollte einen Tempel bauen, der dem Tempel im Rila-Kloster ähnlich sein sollte, deswegen hat er zusammen mit dem Baumeister das Rila Kloster besucht.
Nach seiner Rückkehr hat der Meister mit dem Bau begonnen, da es aber doch einige Unterschiede gab, schickte ihn der Archimandrit erneut zum Rila Kloster. Um weitere Fehler zu vermeiden, machte der Meister ein Modell der Kirche aus den Weidenzweigen eines Korbs.
Alle Ikonen in der Kirche sowie in den beiden kleinen Kapellen sind von den Malern Stanislav und Nikola Dospevski geschaffen worden – Neffen des berühmten Ikonenmalers Zahari Zograf. Heute ist das die drittgrößte Klosterkirche in Bulgarien.
Der Tempel ist eine dreischiffige Kreuzkuppelkirche mit fünf beleuchteten Kuppeln. Interessant sind die Fensterchen an den Kuppeln, was in der Architektur selten vorkommt.
Im Kloster befindet sich die wundertätige Ikone der Heiligen Gottesmutter– Pilger behaupten, dass myrrhe-artigen Tropfen auf der Ikone zu sehen sind, wenn man sich darüber bückt. Ein weiterer Wertgegenstand ist die Ikone Jesus Christus, dessen Blick den Besuchern überall folgt, wo sie sich in der Kirche befinden.
Das Kloster gehörte zu den Lieblingsorten des bulgarischen Schriftstellers Iwan Wasov (1850 – 1921 г). Hier schrieb er ein Kapitel aus seinem Roman „Unter dem Joch“.
Das Kloster „St. Johannes der Täufer“ ist ein Männerkloster, das auch heute tätig ist. Es wird auch Unterkunft für Besucher angeboten. 1973 ist das Kloster zum architektonischen und künstlerischen Kulturdenkmal erklärt worden.
Das Tempelfest wird am 07. Januar – dem Tag des Johannes des Täufers gefeiert.
Montana, 3470, Bulgaria.