Архитектурно-исторически резерват - Копривщица

Kopriwschtiza Architekturreservat

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Die Stadt Kopriwschtiza befindet sich im Gebirge Mittleren Wald (Sredna gora). Sie ist 110 km von Sofia, 24 km von Pirdop, 22 km von Strelcha und 90 km von Plovdiv entfernt.

Im Jahre 1952 wurde sie zum einzigen Stadtmuseum des Landes und 1971 zum architektonischen und historischen Reservat erklärt, welches über 388 architektonische, historische, künstlerische und ethnografische Denkmale verfügt. 1978 wurde es zum architektonischen Reservat mit internationaler Bedeutung und zur Siedlung für internationalen Tourismus anerkannt.

Es gibt viele Legenden über die Entstehung und Gründung der Stadt. Einer Legende nach ist der Ort, an dem sich Kopriwschtiza befindet, sehr fruchtbar gewesen und oft haben hier Karawanen und Herden mit ihren Hirten gerastet.

Hier hat sich ein altbulgarischer Stamm mit seinen Herden angesiedelt – die so genannten „Zhupa“ – und so wurde der Anfang von  Kopriwschtiza gesetzt. Einer anderen Legende nach wurde Kopriwschtiza durch ein Frau „die Bojarin von Rila“ gegründet, die sich in der Umgebung mit ihrem Vieh angesiedelt und dann den Sultan darum gebeten hat, sie zur Herrscherin von Kopriwschtiza zu erklären.

Dieser hat der Frau einen Erlass gegeben, nach dem das Dorf große Privilegien erhalten hat. In diesem bezeichnete der Sultan Kopriwschtiza „Zhenska Polyana (Frauen- Wiese)“ – so wie später die Osmanen Kopriwschtiza bezeichneten. 

Einer dritten Legende zufolge wurde das Dorf von bulgarischen Flüchtlingen besiedelt, Nachkommen großer bulgarischer Stämme, Bojare und Viehzüchter, die nach dem Fall Bulgariens unter die osmanische Herrschaft (Ende des XIV. Jhdts) nach Kopriwschtiza umgesiedelt sind.

Unter ihnen befanden sich drei Hirten – Lambo, Toroman und Arnautin, die die heutigen Stadtviertel Toroman, Lambovska und Arnaut begründet haben.

Alle Legenden sind sich allerdings darüber einig, dass Kopriwschtiza am Ende des zweiten bulgarischen Königreichs (Ende des XIV Jhdts) entstanden ist.  

In der Zeit von 1793 bis 1810 wurde Kopriwschtiza drei Mal angezündet. Nach dem dritten Feuer war die Siedlung fast bis auf die Grundmauern zerstört und danach begann der Aufbau des heutigen Kopriwschtiza.

Die neue Siedlung vergrößerte sich ständig, die ansässige Bevölkerung aus Händlern und Handwerkern wurde reich und richtete die Stadt komfortabel ein.

Kopriwschtiza hat immer das Interesse geweckt mit seiner historischen Vergangenheit, verbunden mit den ökonomischen und kulturellen Anfängen der bulgarischen Bevölkerung durch die Epochen der Wiedergeburt (Renaissance) (XVIII. – XIX. Jhdt).

Die Architektur von Kopriwschtiza steht in Verbindung mit der kompletten historischen Entwicklung der bulgarischen Renaissance- Architektur, die bis heute erhalten geblieben ist. In den ersten Stufen seiner Erbauung ist sie vom Charakter nah an der Architektur von Siedlungen wie Zheravna, Tryavna, Samokov, Etropole, Teteven und andere.

Im Jahre 1956 wurde in Kopriwschtiza die Museumsdirektion gegründet, mit dem Ziel der Erhaltung und Popularisierung des kulturhistorischen Erbes der Stadt.

Unter den Museen und örtlichen Sehenswürdigkeiten findet man hier das Oslekova Haus, das Lyutovata Haus, das Museum „Todor Kableshkov“, das Museum „Dimcho Debelyanov“, das Museum „Georgi Benkovski“ und das Museum „Lyuben Karavelov“.

Das Oslekovata Haus wurde 1856 für den reichen Händler von Kopriwschtiza Nentcho Oslekov erbaut. Interessant sind hier die reiche Wandverzierung und die Lebenseinrichtung, die einen Eindruck über das Leben einer reichen Familie von Kopriwschtiza im XIX. Jahrhundert vermittelt.

Die Ausstellung in dem Museum beinhaltet einzigartige Gerätschaften und Schmuckstücke, Trachten für Frauen und Männer und eine Kollektion genähter Kappen (genähte Spitzen) und gestrickte Strümpfe.

Das Gebäude des ethnografischen Museums „Lyutova Haus“, bekannt auch als Topalovata Haus, wurde im Jahre 1854 für die Familie des vermögenden Begligchia (Steuereintreiber) Stefan Topalov erbaut, und in Folge wurde es an den reichen Händler von Kopriwschtiza Petko Lyutov verkauft.

In dem Erdgeschoß werden authentische Filze (Gewebe aus ungesponnener Wolle) gezeigt. Im zweiten Stock ist ein Zusammenspiel zwischen Wandmalerei und Holzschnitt ausgestellt. Ein Springbrunnen mit Rosenwasser berieselt die Luft in dem oberen Salon.

Im Gastzimmer kann man Kappen und Frauenkleider anschauen, die den Eindruck einer traditioneller Lebenseinrichtung vermitteln.

 Das Museum- Haus „Todor Kableshkov“ wurde 1845 im Stil der Stadt Plovdiv erbaut. Im Jahre 1932 wurde in dem Haus das erste Museum von Kopriwschtiza eröffnet, und 1954, als Geburtshaus von Todor Kableshkov (1851 – 1876), wurde es zum selbstständigen Museum, welches den Namen seines ehemaligen Bewohners trägt.

Die Museumssammlung in der ersten Etage zeigt eine authentische Wohn- und Lebenseinrichtung, in der die große Familie des Vaters von Todor Kableshkov (Landbesitzer Lalcho Kableshkov) gewohnt hat. Hier findet man die Arbeitsräume der Frauen, die Küche, die Wohnstube und das Geburtszimmer von Todor.

Die letzte Ausstellung von 2005, von dem Kableshkova Haus vorgestellt, zeigt das Leben der reichen Landbesitzer von Kopriwschtiza. Unter den Museums- Exponaten befinden sich die Schulbücher von Kableshkov, seine beiden Gewehre, seinen originalen Hut als Leiter der Eisenbahnstation Belovo und die nicht beendete Übersetzung des Romans „Roman Monte Christo“.  

Ein anderes interessantes Museum- Haus ist das Geburtshaus des großen bulgarischen Poets Dimcho Debelyanov (1887 – 1916). Erbaut wurde es im Jahre 1830. Die  Museumssammlung stellt den kurzen Lebens- und Kunstweg des Dichters dar und beinhaltet seine Wiege, seine persönlichen Sachen von der Front, handgeschriebene Notizen, Fotos und anderes.

Im Hof befindet sich die berühmte Skulptur, die verkörperte ewig wartende Mutter, sitzend auf der Schwelle der Pforte des Kopriwschtiza. Jedes Jahr im August wird im Hof des Museum- Hauses der traditionelle Debelyanov-Abend gehalten, an dem sich hunderte Anhänger der debelyanovischen Kunst, Dichter und Musiker versammeln.

Gehen Sie nicht an dem Geburtshaus von Gabriel Hlatev (1843 – 1876) vorbei, der Apostel für die Aprilaufstände von 1876 und bekannt unter seinem Pseudonym Georgi Benkovski. Das Haus wurde 1831 erbaut.

Im Jahre 1966 wurde es renoviert und in ein Museum umgewandelt. Unter den interessantesten Gegenständen des Museums ist das originale Gewehr von Benkovski, mit dem  während des Aufstandes gekämpft wurde, Kugeln aus Kirschbaum, die Uniform des Aufständischen und die Flagge des IV. Revolutionskreises.

Die Sammlung beinhaltet auch ein reiches Repertoire an Bildern. Unweit des Hauses, auf den Felsen, erhebt sich das Denkmal des Revolutionärs, errichtet im Jahre 1976.

Eine andere interessante Sehenswürdigkeit der Stadt ist auch das Museum- Haus „Lyuben Karavelov“, das sich nicht weit vom Fluss Topolnitsa befindet – das Geburtshaus beider angesehener Koprivshtitsianer – die Gebrüder Lyuben (1835-1879) und Petko (1843- 1903) Karavelovi – einer Herausgeber, Schreiber und Revolutionär und der andere Ministerpräsident, Finanzminister, einer der Erbauer des modernen Bulgariens.

Das Haus ist ein nationales architektonisches Denkmal. Einen zentralen Platz nehmen die Druckmaschinen und die ersten Kunstdrucke von Karavelov ein. Ein interessantes Exponat ist auch der Dreschenschlitten (ein landwirtschaftliches Werkzeug mit Feuersteinen, was beim Getreidedreschen benutzt wird).

Die Ausstellung zeigt die Lebenseinrichtung und originale Gegenstände, die von der Familie benutzt wurden, sowie alle drei Zeiträume aus dem Leben des Lyuben Karavelov – seinen Aufenthalt in Russland, Serbien und Bukarest.

Im zweiten Stock des Sommerhauses werden persönliche Gegenstände und Bildermaterial vom Leben und Wirken des Staatsmenschen Petko Karavelov ausgestellt. Im Hof befindet sich ein alter Birnenbaum, der vom Schreiber 1854 gesät und zur geschützten Natursehenswürdigkeit erklärt wurde.

Interessant ist auch die Kirche „St. Mariä Himmelfahrt“, erbaut im Jahre 1817 auf dem Platz des alten Tempels. Sehenswürdig ist sie aufgrund der Holzschnitte auf dem bischöflichen Thron und auf der Kanzel und den authentischen Ikonen.

Ein interessantes Denkmal der kirchlichen Architektur in Kopriwschtiza ist auch der Tempel „St. Nikolai“, erbaut in den Jahren 1842 – 1843. Dieser ist beeindruckend wegen seinen Wandmalereien mit biblischen Thematiken.

In der Stadt gibt es außer alten Häusern auch eine wunderschöne Naturlandschaft. Die Touristen können sich über 40 natürliche Quellenbecken anschauen, die in unterschiedlichen Zeiträumen der Geschichte in Kopriwschtiza erbaut wurden.

Charakteristische Verzierungen der Quellenbecken des Kopriwschtiza sind Rosetten aus sechseckigen Sternen, Schnurbändern, Abbildungen von Wassertieren, Pflanzen und andere. Die ältesten Quellenbecken sind die Benevskata und die Chalakovata.

Eine andere Sehenswürdigkeit sind die Brücken des Kopriwschtiza. Es gibt viele gewölbte steinerne Brücken über die kleinen Flüsse und Bäche, die in den Fluss Topolnitsa fließen. Die bekannteste Brücke ist die „Kalacheviyat Most“, berühmt auch unter dem Namen „Parvata Pushka“ (das erste Feuersteingewehr).

Hier ertönte 1986 der erste Schuss, der den Anfang für die Aprilaufstände der Bulgaren, die für die Befreiung von der osmanischen Besatzung gekämpft haben, bedeutete.

In der Nähe der Stadt findet man auch mehrere geschützte Bereiche, geeignet für Liebhaber von ökologischem Tourismus. Das gepflegte Reservat „Bogdan“ (im Jahre 1972 dazu erklärt) bewahrt einen jahrhunderte Jahre alten Buchenwald.

In dem findet man die historischen Sehenswürdigkeiten Detelinova Gramada (Kleehaufen) und der Mittelwäldliche vorbildliche Gipfel Bogdan (1604 Meter). Ein anderer geschützter Bereich ist „Donkina Gora“ (zum geschützten Territorium erklärt 1979) – hier kann man ein Paar der seltenen und vom Aussterben bedrohten Art, dem Königsadler (Aquila heliacal), sehen. 

Mittlerer Wald ist leicht zugänglich, mit angenehmen Klima und mit seiner außergewöhnlich schönen Natur ist er von vielen Touristen und Naturliebhabern sehr begehrt.

Für die gibt es elf markierte Wanderwege, die durchschnittlich 3-4 Stunden lang sind und einen unterschiedlichen Schwierigkeitsgrad aufweisen.

Der Anfang aller Wanderwege ist bei dem touristischen Zentrum „Bogdan“, wo man Informationen und Werbematerialien über die touristischen Objekte und Wanderwege, Unterbringungsorte, Restaurants und  Unterhaltungsmöglichkeiten der Stadt erhalten kann.

In Kopriwschtiza gibt es viele Hotels und Gasthäuser, die die Besucher in authentischer Atmosphäre empfangen. zahlreiche Restaurants bieten abwechslungsreiche bulgarische Speisen an, die nach einheimischen Rezepten angerichtet werden.

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Koprivshtitsa, Sofia Province, 2077, Bulgaria.

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