Kirche St. Konstantin und Elena – Plovdiv
Die Kirche „St. St. Konstantin und Elena“ ist einer der antiken christlichen Kultstätten in der Stadt Plovdiv. Das christliche Heiligtum bestand an dem Ort schon Anfang des IV. Jahrhunderts.
Es liegt im Zentrum der Altstadt, auf der Befestigungsmauer der Akropolis. Das Heiligtum ist Teil des Architekturkomplexes „Altes Plovdiv“, der auch Dzhumaya-Moschee aus dem XIV. – XV. Jhdt., die Kathedrale „St. Mariä Himmelfahrt“, die Erzbischofskirche „St. Marina“ und das Antike Theater beinhaltet.
In unmittelbarer Nähe zum Heiligtum befindet sich das so genannte „Hisar Kapiya“, welches zur Zeit der Römer die östliche Pforte der antiken Stadt, also der Weg in den fernen Osten, dargestellt hat.
Im Jahre 304 wurden an dem Ort, an dem sich heute die Kirche befindet, wegen ihrem christlichen Glauben die Märtyrer Severian und Memnos enthauptet. Vor ihnen sind aufgrund ihres Glaubens hier die 38 Märtyrer von Plovdiv umgekommen.
Nach den Erforschungen von Archäologen und Historikern wurde das Heiligtum bei Hisar Kapiya ungefähr 30 Jahre nach dem Märtyrertod der heiligen Severian und Memnos und ihren 38 Glaubensbrüdern errichtet und zu deren Ehren geweiht.
Als der Name des Imperators Konstantin in den Pergamentblättern als Name eines Heiligen aufgezeichnet wurde, entschieden sich die Bewohner der Stadt das bestehende Heiligtum nach ihm und seiner Mutter Elena zu benennen und so überdauerte es die Jahrhunderte mit dem Namen „St. St. apostelgleicher Zar Konstantin und Elena“.
Während der osmanischen Besatzung gab es auf dem Platz des großen antiken Heiligtum eine kleine, hölzerne Kirche, einschiffig, ohne Kuppel und Glocke. Sie war verrottet und baufällig, mit einer kleinen Tür. Das erklärt man mit dem Fakt, dass es zur Zeit der osmanischen Herrschaft bedeutende Einschränkungen in Bezug auf die Ausmaße christlicher Heiligtümer gegeben hat.
In dieser Zeit wurde das Heiligtum mehrmals zerstört und danach wieder aufgebaut. Es gibt ein Zeugnis, dass im Jahre 1810
der angesehene Schneider aus Koprivshtitsa Todor Moravenov zum Kirchenvorsteher wurde. Nach einer der letzten Niederbrennungen gegen Ende des XVIII. Jhdts. waren die Rohziegelwände des Heiligtums nur noch Ruinen.
Moravenov begann damit Mittel für den Wiederaufbau zu sammeln. In 12 Jahren hat er 200 000 Groschen gesammelt – eine solide Summe, und voll und ganz ausreichend für das geplante Vorhaben. Im Jahre 1830 hat es der gebürtige Plovdivianer Valko Chalakov geschafft von dem Ferman des Sultans eine Erlaubnis für den Wiederaufbau der beiden Kirchen „St. St. Konstantin und Elena“ und „St. Sonntag“ zu erhalten.
Dieser Ferman hat den Bulgaren erlaubt sich neue christliche Heiligtümer zu errichten. In Folge wurden die Überreste des alten abgerissen und im Jahre 1932 wurde das neue Heiligtum errichtet. So wie sie damals erbaut wurde überlebte die Kirche „St. St. Konstantin und Elena“ bis in unsere Tage.
In den 50-er Jahren des XX. Jhdt. wurde bei durchgeführten Ausgrabungen unter der Apsis des Heiligtums interessante Entdeckungen gemacht.
So wurden ein rechteckiger Turm, der verbunden mit der Abwehr der Ostpforte der Festung war – Hisar Kapiya, und auch das Gebeinhaus, welches die Gebeine von vielen Generationen bekannter Plovdivianer aufbewahrt hat.
Heute sind die in einem Gemeinschaftsgrab an der östlichen Außenwand des Heiligtums begraben. Über ihrem Gemeinschaftsgrab gibt es eine Marmorplatte mit Aufschrift.
Der kirchliche Hof ist umgeben mit einer festen Steinmauer, die eine Höhe von 6 bis 8 Metern erreicht und mit einem schweren Ziegelstein- Gesims abschließt. Es wurden auch mehre zusätzlich Gebäude im Hof errichtet, die dem Komplex ein klösterliches Aussehen verschaffen.
Heute stellt die Kirche „St. St. Konstantin und Elena“ ein wertvolles religiöses, historisches und kulturelles Denkmal der Stadt der Hügel dar. Aus diesem Grund ist sie das von bulgarischen und ausländischen Touristen meistbesuchte orthodoxe Heiligtum in Plovdiv.
Sie wurde zum Architekturdenkmal im 4.Amtsblatt von 1995 erklärt.
ploshtad "Hisar kapiya", Plovdiv, Plovdiv, 4000, Bulgaria.