Kastra ad Montanesium
Die Festung um Montana herum – „Kastra ad Montanesium“, befindet sich im nordöstlichen Ende der Stadt, auf dem Hügel „Kaleto“.
Der Hügel ist Gegenstand von unzähligen archäologischen Untersuchungen, die wertvolle Informationen über die Stadt Montana enthüllen.
Die antiken Römer gaben der Stadt ihren Namen, der wahrscheinlich aus dem Wort Mons stammt – Gebirge, der Ort selbst jedoch geht auf urhistorische Zeiten zurück.
Die ersten Einwohner des Hügels lebten in der Steinkupferzeit. In dieser historischen Periode machte die Menschheit einen wichtigen Übergang von Jägern-Nomaden zu einer sesshafteren Lebensweise, die mit der Erdbearbeitung und dem Bau von ständigen Siedlungen verbunden ist.
Die Ortschaft, die später Montana genannt wurde, wurden wegen ihres fruchtbaren Bodens und ihrer Schutzmöglichkeit von den antiken Menschen zum Lebensort gewählt. Darauf weisen die bei den Ausgrabungen entdeckten Wohnungen aus dieser Periode hin.
Später wurde der Ort von den antiken Thrakern besiedelt. Der thrakische Stamm Tribale besiedelte den Hügel bis zum circa І. Jh.v.Chr. Sie errichteten eine Festung zum Schutz vor Angreifern. Davon sind Steinmauern erhalten geblieben, breiter als ein Meter.
Die Römer siedeltensich in die Region Ende des І Jhs. v. Chr. an, angezogen von dem reichen Erz- und Goldvorkommen im Flussgelände von Ogosta. Sie eroberten die römische Festung und benutzten sie nach ihren Bedürfnissen. In diesem Zeitraum entwickelte sich Montana zu einem Stadtzentrum der Provinz Niedermisien, in dem sich ständig Truppen aufhielten.
Während des Römischen Reiches blühte die Stadt auf. Es wurden Straßen aufgebaut und gepflegt, die Montana mit dem restlichen Teil des Reichs verbanden. Neben Erz- und Goldgewinnung gehörten die Landwirtschaft und die Handwerke zu den Haupterwerbstätigkeiten in dieser Zeit.
Im ІІІ Jh.n.Chr. wurde die Stadt von gotischen Stämmen überfallen. Zu diesem Zweck wurde die Festung „Kastra ad Montanesium“ errichtet, auf den Fundamenten der antiken thrakische Festung auf dem Hügel Kaleto. Es wurden Kasernen-Räumlichkeiten, eine Basilika, sowie dicke Festungsmauern erbaut, welche den Eindringlingen widerstehen sollten.
Nahe der Festung, neben einer Quelle am Fuße des Hügels, befindet sich eine antike Steinsiedlung. Sie erlangte große Popularität während des Römischen Reichs.
Die Hauptgötter dieses Heiligtums sind Diana und Apollo. Diana – die Jagdgöttin ist auch heutzutage Schutzheilige der Stadt und auf dem Wahrzeichen von Montana abgebildet.
Um das Heiligtum herum entstand eine Villensiedlung. Diese und die Gebäude ringsherum wurden bei einer der gotischen Überfälle im IV. Jahrhundert zerstört.
Die römische Stadt samt mit der Festung wurde Ende des VI. Jahrhunderts bei einer Invasion von Avaren und Slawen zerstört. Später bauten die Slawen auf den Ruinen ihre eigene Siedlung, die sie Kutlovitsa nannten.
Aus einem der Kasernen-Gebäude, welches von der römischen Festung erhalten geblieben war, machten sie ein heidnisches Heiligtum, das bis heute noch existiert.
Dort wurde entweder der Gott Perun, oder der Gott Dazhd – der Fruchtbarkeitsgott – geehrt, oder die beiden Gottheiten gleichzeitig. Das Heiligtum existierte bis zur Einführung des Christentums im Bulgarischen Staat (IX. Jh.).
Heute ist die Festung teilweise restauriert. Die moderne Stadt Montana liegt im Tal, wodurch der Hügel „Kaleto“ unverändert als einzigartiges Denkmal der antiken Geschichte erhalten bleiben kann.
Jede Zivilisation, die je diesen Ort besiedelte, hinterließ einen Teil ihrer Kultur. Die Festung ist ein unzertrennbarer Teil der Stadt, daher ist ihre Abbildung zusammen mit der Göttin Diana auf ihrem Wahrzeichen nicht zufällig.
Die Festung ist frei zugänglich. Nähere Informationen und Führungen bietet das Historische Museum in Montana.
91, ulitsa "Izvora", Montana, Montana, 3400, Bulgaria.