Historisches Museum – Samokow
Die Stadt Samokow liegt am Fuße des Rila-Gebirges, 60 km südöstlich von Sofia und 10 km nördlich des Gebirgskurortes Borovets entfernt.
Die Sammlungen des historischen Museums berichten über die Geschichte der Stadt. Der Name Samokow stammt von den mechanischen Hämmern für die Eisengewinnung, genannt „Samokowi“ (selbstschmeidende), mit denen sich die ansässigen Menschen in der Vergangenheit hauptsächlich ihren Lebensunterhalt verdient haben.
Die Museumssammlung beginnt in ihrer Geschichte 1930, obwohl das Museum erst 1936 gegründet wurde. Das Gebäude des Historischen Museum wurde 1940 errichtet.
Im ersten Stock befindet sich die Ausstellung „Samokow – Geist und Metall“. Die stellt dar, warum Samokow ein wichtiges Eisenzentrum war.
Die Funde aus archäologischen Ausgrabungen belegen die Traditionen der Region in der Metallurgie. Eines der interessantesten Exponate sind die Miniaturnachbildungen von Eisen- Schmelzöfen „Vidnya“ und die mechanischen Hämmer „Samokowi“.
Die Werkzeuge und Gegenstände stellen die traditionellen Handwerke der Region während der Renaissance (XIX. Jahrhundert) vor, wie die Leinenherstellung, das Töpferhandwerk und das Kupfertreiben.
Dargestellt wird auch das Antiquariat – Verarbeitung von Halbedelsteinen nach antiken Vorbildern. Ein anderes interessantes Handwerk ist die Glasherstellung – in der Mitte des XIX. Jhdts wurde in Samokow eine Glasfabrik eröffnet, wo Meister- Handwerker aus Karlovy Vary gearbeitet haben.
Im Museum kann man traditionelle Kleidung und Textilwaren betrachten, die typisch für Samokow und die Region sind. Der Einfluss von Westeuropa und die Modernisierung auf Samokow wird durch Frauenkostüme nach europäischer Mode aus der zweiten Hälfte des XIX. Jhdts, importierte Uhren und handgemachte Waren dargestellt.
In der Renaissancezeit war die Stadt eines der Bildungszentren der Bulgaren – es werden mehrere Fotografien von Schülern und Lehrern gezeigt. Hier kann man die erste bulgarische Druckerei (von 1828) von Nikola Karastoyanov (1778 – 1784) – ein Grundsteinleger der bulgarischen Buchdruckerei- und die erste bulgarische Zeitung „Lyuboslovie“ (von 1844) von Konstantin Fotinov (1790 – 1858) – ein Bulgare der Wiedergeburtzeit und Verfasser – sehen.
In der zweiten Etage des Museum befindet sich die Ausstellung „Kunstschule von Samokow“, die Ikonen aus dem XVII. bis zum Anfang des XX. Jhdts vorstellt. Es werden Kunstwerke des Begründers der Schule Hristo Dimitrov (1745 – 1819) und seiner Söhne Dimitar (1796 – 1860) und Zahari Zograf (1810 – 1853) gezeigt.
Die Besucher können Porträts aus der Renaissancezeit unter anderem von Stanislav Dospevski (1823 – 1878) anschauen und vervollständigt wird die Ausstellungen durch Farben, Bürsten und persönliche Gegenstände. Die Werke dieser und anderer Künstler kann man in der Kunstgalerie von Samokow anschauen.
Im Dorf Belchin, das sich ungefähr in 15 km Entfernung von Samokow befindet, befindet sich der Museumskomplex des Historischen Museums. Auch die Kirche „Sveta Petka“ und das ethnografische Museum zählen zum Komplex.
Im Historischen Museum von Samokow werden Informationsmaterialien, Karten und Souvenirs verkauft.
4, ulitsa "Professor Vasil Zahariev", Samokov, Sofiyska oblast, 2000, Bulgaria.