Hausmuseum Pejo Jaworow – Chirpan
Das Hausmuseum „Pejo Jaworow“ befindet sich im zentralen Teil der Stadt Chirpan. Es wurde am 3. Oktober 1954 anlässlich seines 40.
Todesjahres zum Museum erklärt, und mit der Nummer 72 des Amtsblattes von 1977 wurde es zum Architekturbaudenkmal ernannt. Bereits bevor das Haus als Museum erklärt wurde, war es ein Besichtigungsobjekt gewesen. Im Jahr 1924, anlässlich des 10.
Todesjahres des Dichters, wurde sein Haus von Geo Milev (einem weiteren bulgarischen Dichter) und anderen Künstlern besucht. Aus diesem Grund trennte später die ältere Schwester von Jaworow eines von den Hauszimmern für Anhänger des Dichters ab.
Pejo Jaworow wurde in Chirpan am 1. Januar 1878 geboren (am 13. Januar nach dem neuen Kalender) und lebte in seinem Vaterhaus bis zum 17. Lebensjahr.
Jaworow ist nicht nur durch seine aktive literarische Tätigkeit, sondern auch als Teilnehmer an der Bulgarischen Nationalen Bewegung zur Befreiung Mazedoniens und am Balkankrieg (1912 – 1913) bekannt.
Pejo Jaworow ist Autor von über 160 Gedichten, erfasst / zusammengetragen in drei Gedichtssammlungen, die in mehr als 20 Sprachen übersetzt wurden, unter denen Russisch, Weißrussisch, Ukrainisch, Polnisch, Tschechisch, Deutsch, Englisch, Armenisch, Japanisch, Chinesisch, Italienisch, Französisch, Rumänisch u. a.
Der Dichter gilt als einer der Stammväter des Symbolismus in der bulgarischen Lyrik.
Die Museumsausstellung in Chirpan zeigt die originale Einrichtung der Küche, des Wohnzimmers (genannt „das mittlere Zimmer“) und des sogenannten „Pejova“ Zimmers.
Im Wohnzimmer hängt das Porträt von Hadzhi Dimitar und Stefan Karadzha (bulgarische Revolutionäre und Verfechter der Befreiung von der osmanischen Herrschaft), das von der Bedeutung des Befreiungskampfs für die Familie zeugt.
Das Wohnzimmer ist so erhalten geblieben, wie die Familie Jaworow es einrichtete, als es sich vorbereitete, den Dichter und seine Ehefrau Lora im September 1913 zu empfangen.
Das mittlere Zimmer gehört der Mutter des Dichters Gana Kracholova, wo sie gern bulgarische Volkslieder sang.
Im Pejova-Zimmer sind der Arbeitstisch des Dichters aufbewahrt, auf dem sein Lieblingsbuch „Faust“ von Johann Wolfgang Goethe lag, sowie sein Bett mit Metallgittern. In diesem Zimmer hat Jaworow unzählige schlaflose Nächte beim Lesen der Verse von Botev, Vazov, Pushkin, Lermontov und Nekrasov verbracht. An der Wand hängt Pushkins Porträt, das Jaworow aus der russischen Zeitschrift „Niva“ herausschnitt und einrahmte.
Im Hof des Hausmuseums ist ein Büstedenkmal des Dichters aufgestellt.
1973 wurde ein dem Museum angehöriger Ausstellungssaal eröffnet. Dort sind Fotos und Gegenstände ausgestellt, die das Leben und das Werk von Jaworow präsentieren: von dem alten Chirpan, seinen Schuljahren in Plovdiv, seiner Arbeit als Telegraphist in verschiedenen bulgarischen Städten, der Mitwirkung im kulturellen Kreis „Misal“.
Seit 1968 finden in Chirpan alljährlich Jaworow-Januartage statt. Ihre Eröffnung findet am Geburtstagsdatum des Dichters, am 13. Januar statt. Die kulturelle Veranstaltung schließt Lesungen, Ausstellungen, runde Tische u. a. ein. Im Museum werden ebenso unzählige Buchpremieren, Wettbewerbe und Konzerte durchgeführt.
Am 13. Juli 2006 wurde das Hausmuseum Pejo Jaworow in die Liste der 100 nationalen touristischen Objkete samt dem Kloster „Sveti Atanasij“ aufgenommen, das sich circa 15 km von Chirpan entfernt befindet, im Dorf Zlatna livada. Das Kloster stammt aus der Zeit der Römer.
26, ulitsa "Kracholovi", Chirpan, Stara Zagora, 6200, Bulgaria.