Festung Lyutitsa
Die Festung Lyutitsa befindet sich 5 km südwestlich von Iwajlowgrad und nicht weit entfernt von der römischen Villa „Armira“.
Sie ist eine der besterhaltenen bulgarischen mittelalterlichen Festungen und eine der größten in den östlichen Rhodopen. Sie ist noch bekannt unter den Bezeichnungen „Die Marmorstadt“ und „Die Zitadelle von Kaloyan”.
Man geht davon aus, dass das die Ruinen der in den Annalen erwähnten großen und reiche nmittelalterlichen Stadt Lyutitsa sind – ein Zentrum des Bistums (IX – XVII Jh.) und Erzbistums (XVII – XVIII Jh.), das in der bulgarischen Geschichte eine wichtige Rolle spielte, insbesondere während der Regierungszeit des Zaren Kaloyan (1197 – 1207). Der Hauptbau geht bereits auf das IV – VI Jh zurück.
Die Festung existierte bis Ende des XVIII Jhs., als sie danach verfiel und damit ihre Bedeutung als fortifikatroische Anlage verlor; ihre Bewohner siedelten zu den Gebieten zu den nahe gelegenen Mineralquellen um und gründeten das Dorf Ladzha.
Die Ruinen der Burg umfassen die Fläche von 26 Dekar und haben die Form einer falschen Ellipse. Die Festungsmauern sind circa 600 m lang und bis 10 m hoch, wobei 8 von den 12 Türmen der befestigten Stadt halfen (1 achtwändiger Turm, 2 runde und 9 rechteckige).
Bislang wurden die Zitadelle (die innere Festung), der Donjon (der Wohnturm des Turmverwalters), die Fundamente von 2 Kirchen (vom X Jh. und XV – XVI Jh.), eine Nekropole mit 15 Gräbern, ein Brunnen und Ruinen von einem antiken Kanalisationssystem entdeckt.
Von der großen Menge der Funde aus allen Perioden – Keramik, Schmuck, Münzen, Alltagsgegenstände aus Knochen und Metall, Architekturdetails u. a. – ist die entdeckte Keramik von einem großen Interesse, da sie identisch mit dieser aus Pliska und Preslav ist, was beweist, dass es sich um eine bulgarische Festung handelte, die Zentrum einer hochentwickelten Kultur war.
Ein großer Teil von den Artefakten, entdeckt bei der Festung, sind im Historischen Museum der Gemeinde Iwajlowgrad ausgestellt.
Haskovo, 6570, Bulgaria.